Mindestwärmeschutz bei geringer Schichtstärke
„Eine vollkommen andere Herangehensweise an Dämmung“
Aerogel-Dämmputz erzielt beste Dämmwerte – und ist auch ideal geeignet für Gebäude unter Denkmalschutz
Kamp-Lintfort (pm) – Wenn man von hoher Dämmwirkung hört, denken viele Menschen noch immer an dicke Schichten aus Dämmplatten, an kompliziertes Anbringen von Dämm-Material oder an die Tatsache, dass es bei erhaltenswerten alten Gebäuden und im Denkmalschutz kaum möglich ist, eine funktionierende Dämmung anzubringen, ohne die Gesamtwirkung des Gebäudes zu zerstören. Ebenso spielen Themen wie die Erfüllung des Mindestwärmeschutzes, Brandschutz, Verarbeitungsmöglichkeiten und auch Umweltschutz mit in die Entscheidung für die angestrebte Form einer Sanierung und damit der Auswahl der Dämmung hinein.
Eine Möglichkeit, alle diese Anforderungen unter einen Hut zu bringen, bietet der CERABRAN® AEROPUTZ, den der Hersteller Proceram GmbH & Co. KG gemeinsam mit dem Forschungspartner Fraunhofer Institut Umsicht entwickelt hat: Gründer und Geschäftsführer Christoph Dworatzyk erklärt: „Wir haben eine völlig neue Herangehensweise an das Thema Dämmung. Als Bindemittel verwenden wir Ressourcen wie Kalk und Sand, Werkstoffe, die schon immer in der Bauwirtschaft vorhanden waren. Diese sind nicht nur bewährt, sondern auch Ressourcen- und Umweltschonend. Mit unserem Füllstoff Aerogel erhält der Putz erst seine Funktion: er dämmt auch bei geringer Aufbringungsdichte besonders gut.“ In der Tat ist dieser mineralische Hochleistungsdämmputz rekordverdächtig hoch wärmedämmend: Er wird fugenlos angebracht und erreicht einen Wärmeleitwert von 0,027 W/mK. Darüber hinaus ist er nach DIN 183501-1 nicht brennbar und erfüllt somit die Brandschutzklasse A1. Weiterhin bringt er nicht nur wenig Gewicht mit, sondern ist auch sehr angenehm manuell und maschinell zu verarbeiten.
Der Mindestwärmeschutz wird bereits bei einer sehr geringen Schichtstärke von etwa 20 mm erreicht, sodass der Putz auch ideal für Mischmauerwerk und problematische Untergründe geeignet ist, wie sie oft in älteren Gebäuden vorkommen. Der hohe Kalkanteil sorgt für ein gesundes und angenehmes Raumklima, die hohe Diffusionsfähigkeit dafür, dass Feuchtigkeit schnell nach außen abgeleitet wird. Bei all diesen Vorteilen kommt der Cerabran Aerogeldämmputz ohne Biozide, Kunststoff oder andere Stoffe aus, die später einmal aufwändig entsorgt werden müssten, er ist somit rein mineralisch und umweltfreundlich.
Hohe Dämmfähigkeit dank Aerogele
Um zu verstehen, warum der Dämmputz so gut funktioniert, ist es wichtig zu wissen, dass die so genannten Aerogele wichtigster funktioneller Bestandteil des Putzes sind. Bei Aerogelen handelt es sich um hochporöse Festkörper auf Basis von amorphem Siliziumdioxid, die bis zu 98% aus Luft bestehen. Sie gelten weltweit als leichtester und am besten dämmender Feststoff.
Dadurch, dass Aerogele eine besonders poröse Gefügestruktur haben, können sie einzelne Luftmoleküle in ihren Poren einschließen. Auf diese Weise wird die Wärmeübertragung massiv eingeschränkt, sodass Aerogel als hervorragender Dämmstoff mit einer sehr niedrigen Wärmeleitfähigkeit wirkt.
Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten – viel Potential im Denkmalschutz
Der CERABRAN® Aerogel-Dämmputz ist für den Innen- und Außenbereich von Alt- und Neubauten geeignet. Er stellt besonders dann eine attraktive Alternative dar, wenn wenig Platz für einen dicken Schichtaufbau zur Verfügung steht oder auch der Außeneindruck eines Gebäudes nicht verändert werden soll. Aus diesem Grund ist der Putz auch bereits von Denkmalbehörden in ganz Deutschland für den Einsatz zur Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden freigegeben worden.
Bekanntes Anwendungsbeispiel aus Lübeck
Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz des CERABRAN® Aerogel-Dämmputzsystems sind die 136 sanierten Wohnungen im historischen Hanseviertel des Lübecker Stadtteils St. Lorenz: Die dreigeschossigen, um 1900 erbauten Gebäude sind U-förmig angeordnet und wurden 2017 von der Behörde unter Denkmalschutz gestellt. Gerade zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Eigentümer, das Vonovia-Tochterunternehmen Buwog Immobilien Management, entschlossen, eine ganzheitliche und gründliche energetische Sanierung der Gebäude durchzuführen. Neben dem Austausch der Fenster und des Heizsystems ging es unter anderem um die Sanierung der Fassade, deren Putz an vielen Stellen Risse und Abplatzungen aufwies, ebenso war dringend eine energetisch wirksame Dämmung notwendig geworden.
Aufgrund der stark gegliederten Fassade mit vielen Vor- und Rücksprüngen, Stuckprofilen und weiteren Ornamenten kam eine Dämmung mit dicken Platten nicht in Frage, da das historische Fassadenbild unbedingt erhalten bleiben musste, das alles ermöglicht eine fugenlose Dämmung ermöglicht. Gleichzeitig musste ein zeitgemäßer Schutz vor Kälte, Hitze, Schall und aufsteigender Feuchte gefunden werden. Der verantwortliche Architekt Tobias von dem Knesebeck fasste das Problem wie folgt zusammen: „Die neue Gebäudeumhüllung sollte sich zugleich zum Remodellieren historischer Fassadendetails eignen.“ Sein Mitarbeiter und Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz, Anis Laskri, stieß schließlich auf den Aerogel-Dämmputz von Proceram, welcher als nicht brennbar gilt. Somit ist dessen Einsatz auch bei dichter Bebauung kein Problem.
Innerhalb von knapp neun Monaten wurden in Lübeck rund 6000m2 Fassadenfläche mit einer 4 cm Schicht des CERABRAN® Aerogel-Dämmputz-Systems versehen, damit verbesserte sich der anfangs durch den Energieberater mit 1,5 W/m2K veranschlagte U-Wert der Außenwände auf 0,46 W/m2K. Durch diese viel geringeren Raumwärmeverluste und die weiteren Sanierungsmaßnahmen profitieren die Mieter nun von einem deutlich gestiegenen Wohnkomfort und Einsparungen bei den Nebenkosten, denen nur moderate Mieterhöhungen gegenüberstehen.
An diesem Beispiel wird deutlich, welches Potential Produkte mit dem Füllstoff Aerogel haben, daher formuliert auch Maximilian T. Sanner, ebenfalls Gründer von Proceram und Leiter der Produktentwicklung, den Anspruch wie folgt: „Wir denken die Bauprodukte vom Füllstoff aus und heben die Baustoffe damit auf das nächste, smarte Level. So verbinden wir hier die Vorteile eines Putzes mit der Hochleistungsdämmung von Aerogel.“
Veröffentlicht in:
Allgemeine Bauzeitung